Ich habe schon immer sehr gerne gelesen und Texte geschrieben. Postkarten aus den Ferien zum Beispiel. Das Schreiben lebte ich auch in meinem damaligen Beruf als Kauffrau aus. Ja tatsächlich im Büro. Es gab dort immer irgendetwas zu schreiben. Rapporte, Briefe, Texte für die Kataloge, später natürlich auch e-mails. Sehr gerne habe ich Arbeitszeugnisse geschrieben. Wohlwollend formulieren und wenn möglich die Einzigartigkeit des Menschen hervorzuheben war darin ein hoher Anspruch an mich gewesen. Es war eine gute Möglichkeit gewesen, die Menschen und ihre Arbeit wertzuschätzen.
Als meine Kinder noch klein waren, habe ich das Novemberschreiben entdeckt. Ich glaube, das gibt es immer noch. Das Ziel war, im November 50'000 Wörter zu schreiben. Es gab eine Art App, wo ich jeden Abend die aktuelle Wörterzahl eintrug. Ich habe dies einige Male mitgemacht. Beim ersten Mal entstand eine tolle Zwergengeschichte für meine Kinder. Ausgedruckt und schön gebunden, habe ich sie ihnen - schon mit etwas Stolz - gerne vorgelesen.
Ich schreibe immer noch gerne. Zum Beispiel diesen monatlichen Blog oder Beiträge in meinem Telegram Kanal. Auch sonst finde ich für mich immer wieder Möglichkeiten, um zu schreiben. Als ich vor einem Jahr die Ausbildung zur Biografie Schreibpädagogin gestartet habe, war etwas vom Schönsten, dass ich ganz offiziell Zeit zum Schreiben bekam und dies im gleichen Raum mit anderen Frauen. So durfte ich in diesem Jahr tiefer in das Schreiben und die Wirksamkeit davon eintauchen. Schreiben muss nicht lange gehen, bereits 10 Minuten am Tag genügen, um Vieles niederzuschreiben. Schreiben ist unglaublich befreiend. Was niedergeschrieben ist, muss ich nicht mehr in meinem Kopf rumtragen. Schreiben geht ins Unbewusste. Wie oft staune ich am Ende des Textes, was da in die Sichtbarkeit kommen durfte. Deshalb hat Schreiben auch eine grosse therapeutische Wirksamkeit. Wer möchte, kann in die tiefsten Tiefen des Unterbewusstseins damit eintauchen. Ich selber habe in mir dadurch schon viel Frieden gefunden. Es ist also auch sehr heilsam. Schreiben ist unglaublich kreativ. Die Wortspielereien, die kreativen Verdichtungsmethoden und allein schon diesen Text zu schreiben, geschieht aus dem Sakralchakra heraus. Dem Sitz der Kreativität. Das finde ich sehr spannend, korrespondiert es doch mit dem Halschakra. Alles was nicht mündlich ausgesprochen werden kann (Hals), findet also über das Schreiben (Sakral) einen Weg nach draussen. Idealerweise schreiben wir über persönliche Themen von Hand. Dann «fliesst» dies als Energie über unsere Hand in den Stift und auf das Papier. Mit dem Schreiben passiert also auch ein Loslassen. Deshalb ist Schreiben auch so befreiend.
Was ich aber das Schönste daran finde ist, dass es selbstwirksam und unabhängig ist. Mit dem Schreiben haben wir unseren inneren Therapeuten immer dabei. Es braucht nur Papier und Stift. Alles andere ist gratis. Wenn mich etwas belastet, schreibe ich darüber, schreibe meine Gefühle, meine Gedanken dazu nieder. Und da dies niemand liest, kann ich alle Wörter verwenden, die gerade rausmöchten. Ich kann damit meine Gedanken ordnen, finde wieder in meine Mitte, in die Ruhe, nur schon indem ich mir einige Minuten Zeit nehme, mich hinsetze und schreibe. Das Einzige ist, ich muss es TUN. Die Wirksamkeit des Schreibens zu kennen ist eines, das andere ist es, dies auch im Alltag regelmässig zu tun. Mein Tag beginnt deshalb mit einem Eintrag im Tagebuch und er endet mit einem Eintrag im Tagebuch.
Vielleicht kann ich auch dich dazu motivieren, (wieder) mit dem täglichen Schreiben zu beginnen? Wie wärs mit einem Rückblick zu diesem Jahr? Diesem Monat? Dieser Woche? Diesem Tag? Jetzt nach diesem Text?
Herzlich, Elisabeth♥️
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